8. August 2009
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Fußball - Fußballfans - Fußballbusiness - Fußballmedien - Fußballirrsinn oder
Wie blöde muss man eigentlich sein?
Zitiert aus: Magazin am Wochenende - Nürnberger Nachrichten
Ein Mann für eine Milliarde |
Der moderne Fußball dreht durch: Typologie des Irrsinns |
Wenn Sie die letzte der folgenden 244 Zeilen gelesen haben, wird der 24 Jahre junge Portugiese Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro um 220 Euro reicher sein. Laut seines neuen Vertrags mit dem Real Madrid Club de Fútbol erhält er 9,5 Millionen Euro pro Jahr, also 791 666 Euro im Monat, 26 000 Euro am Tag oder 1080 Euro pro Stunde für eine Tätigkeit, für die ein durchschnittlicher deutscher Bundesliga-Profi jährlich immerhin einen hohen sechsstelligen Betrag kassiert, die aber für den überwiegenden Teil der Menschheit ein Hobby ist: Fußball spielen. Cristiano Ronaldo kann außerordentlich gut Fußball spielen, 2008 gab es keinen besseren. Der Fußballer Cristiano Ronaldo ist trotzdem nicht jene 94 Millionen Euro wert, die sein neuer Arbeitgeber an Manchester United überwiesen hat. Sein Spiel ist eitel. Vor seinen gewaltigen Freistößen posiert er, als wolle er für Michelangelo Modell stehen. Ronaldo inszeniert sich gerne, der Rasen ist seine Bühne, seine Mitspieler sind die Komparsen. Und genau deshalb hat Florentino Perez bei zwei Großbanken Kredite in Höhe von 153 Millionen Euro erwirkt. «Ein Spieler ist nicht teuer oder billig, sondern rentabel oder nicht rentabel», sagt der Präsident von Real Madrid, der sich schon Zidane und Beckham geleistet hatte. Für ihre Klubs sind Fußballer nur in zweiter Linie Sportler, in erster Linie sind sie Anlageobjekte, soll das heißen. Zidane und Beckham waren rentabel. Allein das Leibchen des hübschen Engländers verkaufte sich 300 000 Mal. Und trotzdem hat Real aktuell geschätzte 500 Millionen Euro, die gesamte spanische Liga irreale 3,5 Milliarden Euro Schulden. (...) In der besten Liga der Welt zahlen Eltern bis 1500 Pfund, damit ihre Kleinen Hand in Hand mit den Stars aufs Feld laufen dürfen. Der FC Bayern München unterbrach sein Trainingslager, um eine von Komiker Oliver Pocher zusammengestellte Mannschaft zu demütigen. Arminia Bielefeld verkauft seinen Fans Hundefressnäpfe in Vereinsfarben. (...) Als er (Ronaldo) offiziell als neuer Angestellter von Real Madrid vorgestellt wurde, wollten das 80 000 Menschen im Stadio Bernabéu sehen, 5000 davon trugen bereits sein 80 Euro teures Trikot Na dann. Da fällt grad nix mehr ein. Sendepause. Mehr dazu? Hier klicken: http://www.magazin-am-wochenende.de |