Jaaaaa - die staaate Zeit (ruhige Zeit), wie man in Bayern sagt - mir kommt es so vor als wäre die "staaaaate Zeit" immer um 20 dB lauter. Mehr Verkehr, mehr Werbung, mehr Schnulz-Musik (würg), mehr Geschrei (Kinder, Mütter, Verkäuerinnen). Aber in jedem Gegensatz liegt ja eine wundervolle Spannung. Die entläd sich dann schon mal gerne an den Feiertagen - das Fest der Liebe!
Menschen, wildfremde Menschen, nehmen sich bei den Händen und singen am Glühweinstand "White Christmas" und "andere Ballermannlieder, Enkel kümmern sich um die Omas und Opas (ich will nich dahin ...), Eltern um Ihre Kleinen, Omas und Opas um alle ... es wird gebacken, gekocht, geschenkt, geschlagen ... hä?
"Mord und Totschlag zum Fest der Liebe. Jedes Jahr wieder ereignen sich zu Weihnachten tragische Familiendramen. Vielen Menschen wird an den Feiertagen bewusst, was im vergangenen Jahr alles nicht geklappt hat. Nicht selten ist auch Alkohol mit im Spiel. Und die Leidtragenden sind in erster Linie Kinder."
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article2902801/Wenn-Weihnachten-in-Familien-zum-Horrortrip-wird.html
„Alkohol ist ein typisches Verdrängungsinstrument an Weihnachten“, erklärt Götz Mundle von den Oberbergkliniken. An Weihnachten werde vielen Menschen bewusst, was im zu Ende gehenden Jahr alles nicht geklappt hat und wo Enttäuschungen seien. (...)
Am meisten litten unter dem Alkoholkonsum in der Familie die Kinder, ist Frank Lindemann von der Kampagne „Weiße Weihnacht“ überzeugt. 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche wüchsen hierzulande mit alkoholkranken Eltern auf." Prost.
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article2902801/Wenn-Weihnachten-in-Familien-zum-Horrortrip-wird.html
Und die Alkohol-Werbeindustrie (und auch der restliche Mist) dreht in den letzten Weihnachtwochen erst richtig auf - hat dabei natürlich auch schon Silvester im Blick - Champagner, Sekt, das Weihnachtsbockbier, Likör und Schnapps - alles im Namen des Herrn und des Umsatzes. Motto: sauft euch schön zu - jetzt kommt die härteste Zeit des Jahres und bei uns kingeln die Kassen. Dazu kommen die beliebten Weihnachtsmärkte - stille Nacht, dass es kracht - Glühwein, Punsch und Co. ... und dann wird es so richtig lustig daheim ... für die Kleinen - strahlende Augen, wenn der besoffene und stinkende Papa den Gürtel aus der Hose zieht ...
Es steht ein Kind vorm Weihnachtsmann
Fängt aufgeregt zu stottern an
»Ich wünsche, äh, ich wünsche mir
Etwas Besonderes von dir
Ich we-we-weiß nicht, ob das geht
Weil’s nicht auf meinem Zettel steht
Ich weiß auch, es ist ziemlich schwer
Ich wünsch’s mir aber wirklich sehr …«
Der Weihnachtsmann nichts Gutes ahnt
Er hörte schon so allerhand
»Nun sprich schon, sag es frei heraus«
Er zieht die Stirne etwas kraus
Das Kind im Boden fast versinkt
»Ich will, dass Papa nicht mehr trinkt«
Quelle: Horst Winkler, VersSchmiede